Moin Moin ihr Lieben,
seit echt langer Zeit kommt mal wieder ein Blogartikel. Ich habe gerade bisschen Luft und dachte mir, dass ich auch hier mal wieder etwas von mir hören lassen kann. Die Überschrift mag einige von euch jetzt sicher verwirren, aber ich habe da diese Gedanken und ich habe es auch öfter schon mal auf Instgram oder auch in persönlichen Gesprächen durchsickern lassen.
Doch worum soll es hier jetzt gehen?
Wir bewegen uns in einer sehr aktiven Community und bilden eher eine kleine Gruppe mit einem sehr speziellem Leseverhalten. Warum ich wir sagen? Ich glaube man erreicht mit Blogs und auch Instgram Posts zu einem gewissen Thema nur eine kleine Gruppe Menschen, besonders wenn es ein sehr spezielle Thema ist. Ich finde Bücher sind ein sehr spezielles Thema, was irgendwo jeden Menschen berührt, aber nicht jeder sich darauf einlassen möchte.
Viele Leute sagen, es wird nicht mehr gelesen. Das stimmt so nicht.
Deutschland liegt im Weltweiten vergleich tatsächlich auch gut im Rennen, was das Leserverhalten angeht. Ich habe euch hier einmal eine Statistik mitgebracht.
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Ich habe durch meinen Bibliotheksausweis Zugang zu allen Statistiken von statista und dachte mir ich zeig euch immer mal wieder was. Dies hat natürlich keinen Einfluss auf den Artikel, wollte es nur ergähnt haben
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25% der Deutschen lesen tatsächlich Täglich und wisst ihr was? Ich glaube wir (bzw viele von uns) machen diese Statistik aus.
Natürlich möchte ich euch hier nicht mit Fakten zuballern, deswegen geh ich nun weiter auf meine Idee für diesen Artikel ein.
Viele Blogger (auch ich) kommen von den Messen und es fallen Kommentare wie: „Oh schon wieder 10 Mädchen mit Ballkleidern auf den Covern“ oder „Noch eine 100 Geschichte über ein Königreich, das sich die rechtmäßige Herrscherin wieder holt und das Volk befreit“. Ja ich habe sowas öfter gesagt und noch öfter gehört. Was wir dabei vergessen, wir sind nicht unbedingt die Zielgruppe.
Wen möchte der Verlag denn z.B. mit solchen Covern ansprechen?
Hier ein kleines Szenario:
Ein Mädchen von 14 Jahren hat zum Geburtstag ein Buch bekommen. Auf dem Cover war eine junge Frau in einem langen Kleid, das Cover hat so schön geglitzert, deswegen hat es die Omi gekauft. Das Mädchen steht auf Glitzer (ich steh auch auf Glitzer).
Eben dieses Mädchen geht jetzt mit ihrer Mutter in die Stadt einkaufen und sieht ein ähnliches Buch mit einem ähnlichen Cover, das Mädchen greift danach, weil ihr das andere Buch doch so gut gefallen hat. Wenn das Mädchen wie wir ist, dann wird sie noch 20 solcher Bücher kaufen und hat dann die Nase von solchen Geschichten und Covern voll. Doch wenn das Mädchen viele andere Hobbys und Interessen hat, dann liest sie vielleicht nur im Urlaub oder mal in den Ferien ein Buch und kommt somit vielleicht auf 5 solcher Geschichten und ist dann immer noch begeistert.
Ich war nach den ersten 5 Geschichten mit Mädchen in tollen Kleidern auch so euphorisch. Oh was hat Selection damals mit mir gemacht? Ich habe die Bücher verschlungen und konnte nicht genug bekommen. Wie oft hat man gelesen: Kennt jemand was ähnliches? Und ich habe den Beitrag gelesen und die ähnlichen Geschichten auch gelesen. Nun denke ich bei solchen Geschichten daran, alle meine Bücher die dieses Schema haben abzugeben, weil ich übersättigt bin.
Versteht ihr was ich meine?
Die Bubble schreit nach Vielfältigkeit und Diversität, doch wie bereit ist die Masse sich diesen neuen Aspekten hinzunehmen?
Ich bin ein starkes Gewohnheitstier und Veränderungen kann man machen, man kann es aber auch einfach so lassen. Wenn man davon ausgeht, dass viele Menschen so denken, dann wird der Buchmarkt sich nicht sonderlich verändern.
Umso dankbarer können wir für mutige Selfpublischer oder Verlage sein, die aus diesem Schemen ausbrechen.
Ich habe mich mal mit einer Autorin unterhalten die sehr viel ungewöhnliches Schreibt und damit auch in der Community gut ankommt. Irgendwann hat sie angefangen eine ganz klassische Krankenhaus-Lovestory in die Richtung von „Der Bergdoktor“ zu schreiben. Heißer Arzt und hübsche schüchterne Krankenschwester like. Sie hat das Buch in wenigen Tagen runtergeschrieben, sich ein grobes Cover gebastelt, nur um mal zusehen was passiert und siehe da, das E-Book verkauft sich wie blöd. Besagte Autorin wagte sich mit einem weiteren romantischen Buch an einen Verlag, der sehr den bekannten Mustern entspringt und hat wirklich einen Vertrag bei einem großen Publikums Verlag bekommen. Ich möchte das überhaupt nicht abwerten, denn ich lese oft nur in meinem „Wohnfühlbereich“. Bis ich es über habe und dann zum nächsten Bereich hüpfe in den andere schon nur die Hände über den Kopf zusammen schlagen. Aber hier sieht man, alt bewährtes ist eben gut verkäuflich.
Was mir auch aufgefallen ist, ist das viele auch gern auf Instagram neue Sachen sehen möchten. Viele Bookstagrammer haben schon gefragt, möchtet ihr auch mal unbekannte Titel hier sehen. 95% der befragten haben das mit „Ja“ beantwortet. Nun hat diese Person auf ihrem Account was Unbekanntes vorgestellt von dem sie begeistert ist und was ist passiert? Das Bild ist unterdurchschnittlich angekommen. Kaum likes, keine Kommentare, nichts. Wir wollen neues, nehmen es aber nicht an. Auf keinen Fall kann ich mich hier auch wieder ausschließen, aber wie ihr gemerkt haben lese ich wirklich viel Konventionelles – „Langweiliges“.
Aus Gewohnheit scrolle ich durch meinen Insta-Feed und vieles nehme ich gar nicht richtig wahr. Dann sticht etwas hervor was ich kenne, hübsch inszeniert. Like. 20 andere Bilder ebenso hübsch, nur eben nicht so bekannt übersehe ich oft und ich könnte mir vorstellen, dass es auch vielen von euch so geht.
Ich hoffe ihr könnt verstehen wie ich diesen „Artikel“ meine. Wir machen sicher einen Teil der Zielgruppe von Publikums Verlagen aus, aber nicht die Masse.
Wie seht ihr das?
Glaubst du, dass du in die Zielgruppe von großen Verlagen gehörst?
Liebe Tina,
Vielen Dank für den informativen Artikel.
Ich muss sagen, mir geht es oft auch so, dass ich viele Cover zu gleich finde und die Geschichten sich auch sehr ähneln. Und dennoch greife ich zu diesen Büchern, weil ich weiß was mich erwarten könnte und ich vielleicht genau auf so ein Buch Lust habe. Wenn ich jedoch auf etwas Neues Lust habe dann greife ich zu einem anderen Genre oder einem unbekannten Verlag. Ich finde, dass jeder Leser die Diversität in seinem Buchregal selbst bestimmen darf und auch sollte.
Liebe Grüße,
Jessie
http://www.misspaperback.de
Liebe Jessie,
oh ja da hast du absolut Recht und ich kann mich ja nicht davon ausnehmen, dass ich oft zum gleichen greife. Es waren so ein paar Beobachtungen die mir mal wieder in letzter Zeit sehr vermehrt aufgefallen sind und dacht ich bringe es mal zur Sprache.
Über Religion und Kunst lässt sich bekanntlich ja nicht streiten und Bücher sind ja nun mal Kunst, jeder wie es ihm gefällt (auch wenn Bookstagram auch das oft anders sieht) XD
Gruß
Tina
Hey Tina,
dieses Phänomen gibt es auch in der Serien,Filme und Spiele. Medien halt. Dieses jahrelange zugeschmeisse mit Vampiren, Zombies, Superhelden und und und.
Es ist wie du sagst. Ich verlange von vielen zwar Vielfältigkeit aber Bücher die ich nicht kenne oder hübsch finde überscrolle ich schnell.
Ich denke New Adult ist eines dieser Genres wo ich noch 20 oder mehr Bücher lesen werde aber schon jetzt ’nervt‘ mich der übermäßige Geschlechtsverkehr.
Moin,
ja das kann man auf echt alles übertragen und alles was mal war kommt irgendwann wieder. Ja New Adult ist ein Genre das ich aktuell sehr gern lese, aber langsam zieht es mich auch zu den einfach schönen Liebesgeschichten ohne Drama. Vielleicht ist das dieses „erwachsen werden“ O.o
-Schnell zum Jugendbuch greifen-