Moin Moin Zusammen,
letzte Woche habe ich einen Artikel veröffentlicht, der sehr großen Anklang gefunden hat. Ich habe sehr viel positives Feedback bekommen. Nicht nur von Bloggern, sondern auch von Autoren mit Verlagsbackground und auch von Selfpublishern.
Heute möchte ich euch alle die Rückmeldungen (natürlich ohne Nennung von Namen) bisschen zusammenfassen.
Hier geht es heute mehr um de Bezahlungsteil statt um die Wertschätzung. Das musste ich bisschen ausglieder, der Artikel wäre sonst viel zu lang geworden 😉
Mich haben so viele Nachrichten erreicht, dass ich tagelang im Rückstand war mit dem Antworten. Ich möchte zunächst allen danken, die sich mit meinem Artikel beschäftigt haben. Es bedeutet mir viel, dass ihr euch die Zeit genommen habt meinen Artikel zu lesen und mir vor allem euer Feedback zukommen lassen habt. An einigen Stellen habe ich mich vielleicht etwas schwammig ausgedrückt und ich möchte unbedingt noch mal klar stellen, dass ich nicht für das Bezahlen von Rezensionen bin.
Es sollte meiner Meinung nach weiterhin die Rezensionsexemplare gegen eine Rezension geben, ohne das finanzielle Mittel aufgewendet werden.
Des Weiteren möchte ich sagen, dass es auf keinen Fall die alleinige Schuld bei den Verlagen liegt bzw. bei den Autoren. Hier geben wir uns die Klinke in die Hand und können uns die „Schuld“ alle auf die Schultern laden. Wir Blogger, weil wir die Aufwandsentschädigung nicht einfordern und die Verlage, dass viele noch sehr knauserig sind.
Wenn wir etwas ändern möchten, dann müssen wir das, was wir haben möchten, Einfordern und aktuell bin ich stark dabei.
Bisher war das Feedback nicht immer positiv, aber ich habe auch immer zurückgesteckt, wenn ein Verlag nicht zahlen wollte. Einige Aktionen hätte ich gerne gemacht, aber wenn ich jetzt wieder einknicke, dann ändert sich nie etwas und ich würde die Werte, die ich hier versuche zu vermitteln wieder mit Füßen treten.
Diesen Ansatz habe ich aus deinem eurer Kommentare gezogen und ich finde ihn wichtig und richtig.
Auch haben sehr viele geschrieben, dass sie den Ansatz verstehen und die Idee gut finden. Ihr habt mir zugestimmt und da merkt man, dass es nötig ist offener über das Thema zu reden. Viele meinten, dass sie sich nicht trauen etwas einzufordern. Traut euch! Ihr seid jeden Cent wert, den ihr haben möchtet.
Demnächst möchte ich euch einen Einblick in meine Arbeit als Bloggerin geben. Welche kosten habe ich und welchen Aufwand betreibe ich eigentlich für Aktionen und Beiträge. Gemeinsam mit Ramona (Kielfeder), Anna (Fuchsias Weltenecho) und Sara (Foxybooks) möchten wir euch erzählen wie wir uns den Wandel vorstellen. Teilt uns auch gerne eure Meinungen mit, was ihr euch von Verlagen und Autoren wünscht.
Weiter zu eurem Feedback.
Einige Leser waren sehr überrascht darüber, dass viele von uns nicht entlohnt werden und empfinden dies als ungerecht. Sie haben fest damit gerechnet, dass wir etwas für unsere Arbeit bekommen und haben nie an der Glaubwürdigkeit der Blogger gezweifelt. Ich habe das Gespräch mit allen Verfechtern verschiedenster Meinungen gesucht und habe so auch einige neuen Blickwinkel bekommen, aber an meiner Meinung hat sich nichts geändert. In den Gesprächen kam aber z.B. raus, dass einige Blogger ihre Follower anscheint bisschen anschwindeln, wenn man sie fragten, ob sie bezahlt werden. Andere wiederum haben sich zu sehr verkauft und an Authentizität verloren. Ich hatte schon im anderen Artikel erwähnt, dass man sich gerade in dieser Branche nicht unglaubwürdig machen sollte, dadurch dass man Sachen vermarktet, die einem früher nicht so zugesagt haben. Das sind aber eindeutig Einzelfälle und ich glaube auch eher einzelne Wahrnehmung.
Einige Autoren kamen auf mich zu und erzählten, dass es auch für sie einfacher wäre Blogger für die Arbeit zu entlohnen. Es würde ihnen Zeit sparen und ob man das Geld jetzt in liebevolle Goodies investiert, die dann eh irgendwann meiste wegkommen, oder das Geld direkt investiert ist nur eine Verschiebung der Kosten. Ebenso empfinden einige Autoren es einfacher zuzahlen, da dann die Rgelen ganz klar abgesteckt sind und so sich alle an die Pflicht halten müssen.
Ich selber habe schon einige Blogtouren organisiert, gegen wirklich kleines Geld. An Touren selbst nehme ich ohne Bezahlung teil. Der organisatorische Part ist bei sowas eben manchmal sehr aufwendig und kann gerne bisschen entlohnt werden. (Natürlich meine Sicht auf die Dinge).
Eine Sache war etwas auffällig und ich hoffe, es fühlt sich niemand jetzt angegriffen.
Es war sehr auffällig, dass gerade ältere Autoren gegen mich und meinen Beitrag böse gewittert haben. Sie beschimpften mich als „Untergang der Selfpublisher-Szene“ und ich wäre schlimmer als einige Gesetzgebungen die uns hin und wieder etwas auf Trab halten. Ebenfalls auffällig war, dass diese Autoren auch eher nicht auf Instagram unterwegs waren, wo meiner Meinung nach, aktuell der hochwertigste und meiste Content, erschaffen wird. Ob es sich hierbei um einen Generationskonflikt handelt? Kann sein? Aber es ist sehr intensiv aufgefallen. An dieser Stelle möchte ich mich auch besonders bei zwei Autorinnen bedanken, die mir sehr den Rücken gestärkt und mich verteidigt haben. Eben in dieser Gruppe wurde ich auch etwas persönlich angegangen. Ich weiß meine Rechtschreibung ist manchmal nicht unbedingt das Gelbe vom Ei, aber ich arbeite dran und es ist schon viel besser geworden. Mit dieser Rechtschreibung hätte ich kein Recht auf Bezahlung, denn das würde den Content verschlechtern. Ja, das kann sein. Aber es ging auch nicht darum, dass nun jeder mich aggregieren soll, weil ich hier sowieso die geilste Sau in der Community bin. Es war eher allgemein gehalten. Vielleicht gehe ich mit der Welle, die ich hier los getreten habe unter, aber wenn jetzt mehr Blogger den Mut finden etwas für ihre Arbeit zu verlangen, dann habe ich etwas bewirkt und das steht für mich gerade im Vordergrund.
Es gab auch negative stimmen von Bloggern, die möchte ich hier gar nicht verschweigen, aber diese waren alle sehr sachlich und auch für mich nachvollziehbar. Einige möchten sich gar nicht professionalisieren. Sie lieben ihr Hobby und sehen es so, dass auch andere Hobbys viel Geld fressen. Wieder andere möchten nicht professioneller werden, weil sie keine Verpflichtungen haben wollen, auch das kann ich mehr als verstehen. Wenn ich jetzt kein Bock habe, dann mach ich mal eben 3 Wochen nichts. Das wird unmöglich, wenn man feste Termine und Aktionen annimmt. Kerstin (Booknerd by Kerstin) hat hierzu einen Artikel aus ihrer Sicht geschreiben. Für sie ist auch die Anmeldung eines Gewebes ein großer Schritt mit dem sie sich nicht beschäftigen möchte, was vollkommen ok ist. Aber wenn man es etwas professionalisieren möchte, sollte euch das nicht abschrecken. Wir (Anna, Sara, Ramona und ich) werden hierzu auch genauer informieren wie unsere Sicht auf die Dinge ist und wie ihr schnell durchs Bürokraten-Wäldchen kommt.
Ich glaube, jeder von uns findet seinen Blogger, seinen Autor und auch seine Zielgruppe. Kleine Autoren werden weiter ihre wundervollen Bloggerteams haben, die alles aus Leidenschaft machen und voll darin aufgehen. Andere Autoren finden durch kleine Helfer, die sie bezahlen, vielleicht eine ganz neue Zielgruppe oder treffen tolle neue Leser und Blogger. Verlage können sich durch gute Bezahlung tollen, zuverlässigen Content von Blogger sichern, die genau die Zielgruppe ansprechen. Hauptsache wir sprechen bisschen offener über das was wir machen möchten.
Ich hoffe wir können uns alle neu sortieren und finden alle unseren Weg. Wohin der Weg geht? Wir werden sehen.
Hier sind meine two cents.
Ich sehe das Ganze so, das gewisse Blogger sich eher weiter in Richtung Influencer bewegen möchten. Das schließe ich aus den ganzen Beiträgen und den vielen Kommentaren in gewissen Gruppen. Man sieh was die Mode-Influencer bekommen und will auch ein Stück vom Kuchen. Dies ist natürlich ihre Entscheidung und auch total legitim. Ob dieser Weg Erfolg haben wird, wird sich erst in einigen Jahren zeigen.
Was ich ehrlich gesagt etwas erschreckend finde ist, das Blogger die gerade mal 10 000 Follower haben, sich mit den Mode, Schminke, und, und, und, Influencern vergleichen, die eine viel größere Reichweite haben. (Damit meine ich keine bestimmten Blogger.) Da lohnt es sich doch für den Autoren, direkt diese zu kontaktieren bevor man Blogger bucht die gerade mal 10 000 Abonnenten haben. Ob auf YouTube oder Insta, die BookBlogger haben nicht wirklich genug Erfolg um sich mit den Mode-Influencern zu messen. Und nachdem man einige Jahre schon Bloggt und mehr als 10 000 immer noch nicht erreicht, wird es denke ich schwer noch mehr Follower aufzubauen. Da geht das Ganze bei Mode- und Schminke-Influencern viel schneller. Ach ich will noch zufügen das viele Blogger unter ihren Abonnenten andere Autoren und Blogger haben. Vergessen wir die vielen Like-Runden in diversen Gruppen nicht, die regelmäßig stattfinden. Die Zahl der wirklichen Leser, die man erreicht, ist also noch geringer.
Viele Autoren haben auch geschrieben, das sich die Zusammenarbeit mit Bloggern nicht wirklich lohnen würde, da es keine große Steigerung beim Verkauf gibt nach einer Zusammenarbeit. Wäre ich Autor, dann würde ich die Moder-Influencer anschreiben und dort anfragen ob sie mein Buch bewerben würden. Da erreicht man bestimmt mehr für sein Geld.
Ach ja, als Beispiel nenne ich jetzt mal die Sarah Harrison die für Dezember die Veröffentlichung ihres ersten Ratgebers angezeigt hat. Auch die Mode-Blogger wittern das Geld das im Buchgeschäft liegt und wollen mitverdienen. Sarah Harrison hat ca. 2,1 mil Follower auf Insta und ca. 1,1 mil. auf YouTube. Zusätzlich wird sie sicherlich von allen Insta-Kollegen unterstützt. Manche von denen haben um die 4 mil. Follower. Eine enorme Reichweite und auch Werbeaktion ist das.
Dies soll kein Angriff auf Blogger sein. Ich verstehe beide Seiten, verfolge aber auch gespannt Insta und die Entwicklung des Geschäfts auf dieser Plattform. Ich wünsche allen Beteiligten natürlich viel Glück auf eurem weiteren Weg zum Erfolg.
Hallo 🙂
Da hast du noch mal ganz wichtige Punkte angesprochen. Wir können uns niemals mit den anderen Influencern messen, absolut nicht. Auch mit dem Punkt, dass die Bubble aus eben einem kleinen Kreis besteht stimme ich voll zu. Ich weiß nicht woher die Info kommt, dass man genau so viel haben möchte wie die Großen, aber ich möchte das nicht. Dann muss ich darauf steuern zahlen. Ich versteuere meine Einnahmen, so ist es nicht, aber es ist eher eine Minusrechnung, ich gebe es ganz genau beim Finanzamt an. Wäre nur nett ein kleines Plus zuhaben, dass ich mir mal eine neue Kamera kaufen könnte, oder neues Licht.
Lieben Gruß
Tina
Liebe Tina,
ich finde, das hast du wunderbar zusammengefasst. Ich kann es wirklich verstehen, dass einige kein Geld nehmen wollen, weil es ein Hobby bleiben soll. Wirklich.
Schade finde ich nur, dass einige Kommentare auf FB, IG und CO echt weit über das Ziel hinausgeschossen und beleidigend geworden sind. Ich verstehe ja, dass die Gemüter erhitzt sind, aber wie oft ich meinen Text erklären musste und wie oft ich den Eindruck hatte, dass nicht verstanden wurde, wofür ich denn bezahlt werden will und das viele sagen: Rezensionen sollten nicht bezahlt werden. Puh… da denkt man unsere Bubble liest viel und dann mit Hingabe und bei solchen Texten wird dann super viel missverstanden oder nicht richtig gelesen. Was total schade ist.
Liebe Grüße
Anna ❤